Zwischen Oldtimern und heissen Rhythmen

Kuba war schon lange auf unserer Reise-to-do-Liste. 🙂 Und wir haben uns diesen Traum endlich erfüllt, bevor die Oldtimer aus dem Stadtbild verschwinden… Denn immer mehr Neuwagen werden importiert und ein Ausverkauf findet langsam aber sicher statt. Warte deshalb nicht zu lange mit deiner Kuba-Reise, denn die Amerikaner überfluten langsam das Land und der Massentourismus beginnt.

Havanna by night…
Am Malecón…

Was ich schwer hoffe ist, dass die Menschen auf Kuba einen besseren Zugang zu „Luxusartikel“ wie Kleider, Seife und Essen bekommen. Dinge welche für uns alltäglich sind, aber für die Kubaner fast nicht zugänglich.

Logischerweise gibt es somit für uns Zölis auch keine glutenfreie Produkte zu kaufen. Wenn ihr also Brot, Kräcker oder was auch immer möchtet bzw. braucht, dann denkt daran genügend mitzunehmen. Das Essen allgemein ist in Kuba kein Problem, sie kochen kaum mit Weizenmehl geschweige denn Fertigsaucen etc. In den Casas wird alles frisch zubereitet.

Übrigens die Leute in den Casas freuen sich immer über kleine Geschenke oder Souvenirs aus anderen Ländern – Schokolade ist sehr beliebt, da sie in Kuba sehr teuer ist. 🙂

Nun noch einige wichtige Punkte zur Einreisebestimmung:

Bevor ich auf unsere Reiseroute eingehe, möchte ich euch noch sagen, dass ihr zur Einreise nach Kuba einen Reisepass benötigt, welcher noch mindestens 6 Monate gültig ist. Zudem benötigt ihr noch eine Touristenkarte „Tarjeta del turista“, welche ihr auf der Kubanischen Botschaft oder auch bei eurem Reiseveranstalter bekommt.

Was ihr vor Ort in Kuba teilweise vorweisen müsst, ist eine Reisekrankenversicherung. Idealerweise sollte diese natürlich auf Spanisch verfasst sein; uns hat dies unsere Krankenversicherung ohne Probleme ausgestellt.

So nun aber zu unserer Reiseroute 🙂

Wir haben folgende Route gewählt: Gestartet sind wir in La Habana, danach Viñales und weiter nach Cienfuegos. Von hier aus sind wir nach Trinidad gereist. Anschliessend nach Cayo Coco und zum Schluss der typische Touristen-Ferienort Varadero. 😉

La Habana – das Herz Kubas

Hier hat unsere Kuba-Reise gestartet. Wir waren in einer schönen, kleinen Casa bei Martha und Yucimí. Dieses liebenswerte Mutter-Tochter-Gespann, hat uns tolle Tipps gegeben und einfach alles für uns organisiert. Ob Ausflüge oder Taxis, einfach alles. Wir können euch diese „Casa Particular“ wirklich nur empfehlen! 🙂 Wir hatten vor allem ein eigenes Badezimmer, was in diesen Casas nicht immer selbstverständlich ist.

Das Kochen hat jeweils die Yucimí (Tochter) übernommen und die Reiseorganisation Martha (Mutter). Wir staunten nicht schlecht über ihre vielen Connections zu Taxifahrern und Reiseveranstaltern… hahahaha 😀 Wir haben auch einige Male bei Ihnen zu Hause gegessen, Yucimí ist eine exzellente Köchin, sie ist natürlich auf meine glutenfreien Bedürfnisse eingegangen, dies war überhaupt kein Problem.

In Havanna gibt es viel zu sehen: El Malecón, La plaza de la revolución, wo sich auch das Innenministerium mit dem Porträt von Che Guevara befindet und natürlich seinen berühmten Spruch: „Hasta la Victoria siempre“ (immer bis zum Sieg). Weiter gibt es den Paseo del Prado, La Fábrica de arte cubano und La Habana vieja (Altstadt). Uns hat vor allem die Altstadt von Havanna gefallen. Überall spürt man das koloniale Flair und die Bauwerke sind einfach traumhaft schön.

El Capitolio bildet einen der Mittelpunkte im Zentrum und ist sehr schön anzusehen. Besonders gut gefallen hat uns auch die Calle Obispo, die bis zum Hafen führt. Weitere Highlights sind die Kathedrale der Plaza Vieja, die Bar „El Floridita“ und das Rum-Museum. Wir haben ausserdem eine Fahrt im Oldtimer-Cabrio gemacht, was wirklich toll war. Unser Driver war ein toller Kerl, welcher uns viel über das Leben in Kuba erzählt hat und auch die besonderen Gebäude näher gebracht hat. Wir haben mit ihm auch noch einen leckeren Mojito getrunken. 🙂 Einfach eine herrliche, schöne Stadt – wir kommen bestimmt wieder. 😉

Viñales – das grüne Paradies

Danach ging es weiter ins schöne ländliche Viñales. Nach einer 3-stündigen Taxifahrt, erreichten wir unsere nächste Casa, welche uns Martha von Havanna aus organisierte.

Kurze Pause während der Taxifahrt… 🙂

Die Stadt Viñales liegt im Westen von Kuba in der Provinz von Pinar del Río und ist umgeben von farbenfrohen, kleinen Häusern. Typische Aktivitäten sind private Reittouren, Besichtigung der Tabak-Plantagen oder für die abenteuerlustigen – einen Besuch der bekannten Höhlen vor Ort. 🙂 Natürlich haben wir das volle Programm durchgezogen… hihihihi 😀

Die Reittour mit unserem Guide Billy war toll. Wir waren fast den ganzen Tag unterwegs und haben wunderschöne Orte sehen dürfen! Wir waren hin und weg! Bezüglich glutenfreies Essen, hatte ich auch hier nie Probleme, die liebenswerte Betreiberin unserer Casa bemühte sich stets uns nur das Beste anzubieten und für mich natürlich immer glutenfrei. Wobei dort das Weizenmehl rar ist, daher war es nicht schwierig, etwas passendes für mich zu finden bzw. zu kochen! 😀

Mit unserem Guide Billy… 🙂
Zwischenhalt auf Tabakplantage…

Übrigens Zigarren gibt es in allen Variationen auf der Insel und zu wirklich günstigen Preisen. Hier in Viñales kannst du wie oben erwähnt, Tabakplantagen besuchen und natürlich auch Zigarren kaufen. 80% der Tabakproduktion Kubas stammen aus dieser Region.

Hütte von Tabak-Bauer…

Cienfuegos & Trinidad

Nach einigen Tagen ging es weiter nach Cienfuegos und Trinidad. In Cienfuegos gönnten wir uns zur Abwechslung einmal ein Hotel im Herzen von Cienfuegos. Wir waren im Hotel La Unión – Meliá. 🙂 Liegen tut Cienfuegos an der Jagua-Bucht in Zentral-Kuba. Hier gibt es auch einige schöne Gebäude zu sehen, welche sich als tolle Fotomotive abbilden lassen! 😀 Insgesamt war es eine eher gemütliche, ruhige Stadt.

Blick aus unserer Rooftop Bar in Cienfuegos…

Mit dem Bus (Vía Azul) ging es weiter nach Trinidad. Die Fahrt dauerte etwas mehr als 2 Stunden. Falls ihr eine Busfahrt plant dann schaut, dass ihr einen Schal oder ein dünnes Jäckchen dabei habt, da der Bus stark klimatisiert ist und es schnell kalt wird…. 😉

Trinidad hat es mir persönlich angetan, diese bunten aneinander gereihten Häuschen, die musizierenden, zu heissen Salsa-Rhythmen tanzenden Menschen auf den Strassen, das leckere Essen… Ich bin begeistert, einfach nur WOW! 😀 Von jung bis ganz alt, alle machen mit und sind voller Lebensfreude! Am Abend treffen sich alle an der berühmten Treppe an der Plaza Mayor, dort wird getanzt und fleissig Rum getrunken. 😀

Trinidad nach starkem Regen…
Aussicht aus unserer Casa in Trinidad…

Cayo Coco

Nach den Tanznächten in Trinidad, ging es zum gemütlichen Teil über – Sonne, Strand und Meer. 😀 Wenn ich mich recht erinnere, dauerte unsere Taxifahrt mit dem „Taxi collectivo“ (Sammel-Taxi, welches mit anderen Fahrgästen geteilt wird) fast 6 Stunden. Die Strassen waren teilweise sehr schlecht befahrbar, leider mit vielen Schlaglöchern. Als wir jedoch die Insel Cayo Coco erreichten, waren die Strapazen der Reise schnell vergessen – wir waren im Paradies. Cayo Coco gehört zur Inselkette Jardines del Rey und liegt vor der Nordküste Kubas. Durch einen 17 km langen, befahrbaren Steindamm, ist es mit dem Rest Kubas verbunden.

Die Insel bietet wunderschöne Sandstrände und viele Korallenriffe zum Tauchen. In den ruhigeren Buchten gibt es viele Flamingos und andere Wasservögel zu beobachten. Pure Ruhe und Entspannung! 😉

Varadero

Tiefenentspannt ging es für uns weiter ins touristische Varadero. Hier dauerte die Taxifahrt am längsten, fast 7 Stunden! In Kuba geht halt alles etwas langsamer – man gewöhnt sich aber schnell daran. Hahahaha 😀
Varadero liegt auf der schmalen Halbinsel Hicacos, welche unzählige Hotelanlagen bietet.

Für die letzten Tage in Kuba, buchten wir ein All-inclusiv-Angebot, im tollen „Hotel Royalton Hicacos Varadero Resort & Spa“. Auch hier war das glutenfreie Essen für mich kein Problem, sie wussten auch sofort Bescheid um was es genau geht, als ich erwähnte, dass ich Zöliakie habe. 😀 Schön, wenn man sich nicht immer als den „ekligen, speziellen Gast“ fühlen muss! 😀

Typisch kubanisch…
Steg zum Strand…

Auch hier gibt es ausser den wunderschönen Strand viel zu sehen. Historische Gebäude, diverse Museen und vieles mehr. Es werden viele Stadttouren angeboten oder man kann den bekannten Hop-on-Hop-off Sightseeing-Bus nehmen. Dies ist eine preiswerte Möglichkeit, Varadero abzuklappern. Ein Tagesticket kostet 5.00 CUC, das ist in CHF umgerechnet ca. 4.70 Fr.

Unser Fazit der Reise – wir kommen wieder! 🙂

Wenn ihr noch nicht in Kuba wart, dann solltet ihr nicht zu lange mit eurer Reise warten; bevor das Land „amerikanisiert“ wird und die tollen Oldtimer verschwinden. 🙁
Es lohnt sich wirklich einmal zu sehen, wie in jeder noch so engen Gasse auf Kuba, die Menschen an ihren Oldtimern herumschrauben, zu sehen wie die Lebensfreude in der Luft liegt, die alten Kubaner auf der Strasse gemütlich eine Zigarre rauchen und auf der Strasse alle zu Salsa und Merengue tanzen.

Ich hoffe ich konnte euch einige Tipps geben und freue mich von euch zu hören!
Na, Lust auf Kuba bekommen?! 😛

„Hasta la Victoria siempre“ ~Che Guevara~

Herzlichst, eure Nancy

One thought on “Zwischen Oldtimern und heissen Rhythmen

  1. Vielen Dank liebe Jacqueline! Ja, solltest die nächste Gelegenheit nutzen und dieses schöne Land bestaunen! Herzliche Grüsse, Nancy

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